So profitieren Betriebe vom Generationenwechsel
Der eine geht, der andere kommt: Der Generationenwechsel in der Unternehmensführung ist eine echte Herausforderung.
Wie der Change im Familienbetrieb positiv gelingt, erzählen die Next-Gen-Unternehmer Daniel Fuchs, CARTEC Autotechnik Fuchs GmbH, und Markus Beutinger, K+L-Betrieb Theo Beutinger GmbH, im gemeinsamen Gespräch.
Der Senior geht, der Nachfolger wird neuer Entscheider: Der Führungswechsel im Unternehmen ist ein entscheidender Moment in der Betriebshistorie – und gleichermaßen mit Chancen und Herausforderungen verbunden. Denn die Übergabe von der älteren an die junge Führungsriege bietet viel Potenzial, birgt aber gleichzeitig Risiken. „Bewährte Strukturen und Prozesse müssen mit frischen Ideen und modernen Führungsansätzen in Einklang gebracht werden“, weiß Daniel Fuchs, Betriebsinhaber CARTEC Autotechnik Fuchs GmbH. Er hat das Familienunternehmen in Plüderhausen von Vater und Betriebsgründer Roland Fuchs übernommen hat – ebenso wie Markus Beutinger den K+LFamilienbetrieb Theo Beutinger GmbH in Bad Saulgau von seinem Vater.
v. l. Markus Beutinger, K+L-Betrieb Theo Beutinger GmbH und Daniel Fuchs, CARTEC Autotechnik Fuchs GmbH
Von einer Generation zur nächsten – Herausforderung und Chance
Dabei ist in der Geschichte beider Unternehmen schon viel passiert. Die Beutinger GmbH gibt es etwa schon seit den 1950er-Jahren. „Wir sind ein echter Familienbetrieb, der als reiner Malerbetrieb startete – 2025 haben wir das 75-Jahre-Jubiläum! 1961 kam die Lackiererei dazu. In den 1970ern zogen wir mit einem Neubau an unseren jetzigen Standort um, 2017 kam die Erweiterung zum K+L-Betrieb, über die Jahre zusätzliche Erweiterungen, Investitionen, Aus- und Neubauten“, erzählt Markus Beutinger, heute Geschäftsinhaber des K+L-Betriebs, im gemeinsamen Gespräch. Seit Januar 2023 lenkt er die Geschicke des Fachbetriebs, hat die Unternehmensführung von seinem Vater Theo Beutinger übernommen.
Und das auf eigenen Wunsch: „Mein Vater hat uns Kindern nie Druck gemacht, was eine mögliche Übernahme des Betriebes angeht. Er hat immer gesagt, dass wir machen sollen, was wir möchten. Ich bin ein handwerklich orientierter Mensch, habe mit 16 eine klassische Lackiererausbildung in unserem Familienbetrieb gemacht, bin also quasi direkt in die Unternehmenspraxis eingestiegen. Danach habe ich zwar in einem anderen Betrieb, bei Kay Dähn in Hamburg, die Ausbildung zum Karosseriebauer absolviert, dass ich meinem Vater in der Unternehmensleitung folgen würde, lag aber nahe.“
Unterschiedliche Expertisen, ein Ziel: Gemeinsam für den Betrieb
Daniel Fuchs, der die 1990 von Roland Fuchs gegründete CARTEC Autotechnik Fuchs seit Januar 2023 leitet, hatte eigentlich nicht geplant, ins Unternehmen einzusteigen. „Mein Vater hat in Bezug auf die Betriebsweiterführung ebenfalls keinen Druck auf uns Kindern ausgeübt, sondern uns immer ermutigt, zu tun, was uns Spaß macht“, sagt er. Bei Daniel Fuchs beinhaltete dies zunächst ein erfolgreiches Studium zum Wirtschaftsingenieur, danach Tätigkeiten bei Mercedes Benz und Mercedes-AMG. Mitte 2017, nachdem Roland Fuchs mit dem Gedanken an den Verkauf des Unternehmens spielte, traf er die Entscheidung, bei CARTEC einzusteigen. „Im Herbst 2016 habe ich zur Vertriebsunterstützung auf dem CARTEC Messestand auf der Messe Automechanika mitgearbeitet. Aus dem Feedback der Kundengespräche ist mir dann noch mal richtig klargeworden, wie vielseitig unsere Systeme eingesetzt werden und wie viel mehr Potenzial hierin noch steckt. Dass der Betrieb verkauft wird, kam für mich danach nicht infrage.“
Auch Markus Beutinger arbeitete zuerst einige Jahre extern, bildete sich zum Meister fort und sammelte Erfahrungen und Kompetenzen außerhalb des elterlichen Betriebs. 2018 stieg er in die Beutinger-Geschäftsleitung ein und führte das Unternehmen gemeinsam mit seinem Vater. „War es für Dich wichtig, mal komplett woanders zu arbeiten, andere Prozesse und Blickwinkel kennenzulernen? Und hast Du diese im heimischen Betrieb einbringen können?“, fragt Daniel Fuchs. Dass er vorher „externe Luft“ geschnuppert hatte, kam ihm, der familiären Kooperation und dem Betrieb gleichermaßen zugute, antwortet Markus
Beutinger: „Klar hatten mein Vater und ich auch Differenzen, haben nicht ausschließlich harmonisch zusammengearbeitet – das gehört ja auch einfach dazu, wenn man gemeinsam tätig ist, das kennst Du sicherlich auch. Aber weil jeder von uns eigenen, persönlichen Expertisen und Erfahrungen mitbrachte, haben wir uns auch sehr gut ergänzt und miteinander an unserem gemeinsamen Ziel gearbeitet: unseren Betrieb bestmöglich auf aktuelle und künftige Herausforderungen vorbereiten und uns gut für die Zukunft aufstellen!“
Vom bisherigen zum neuen Chef: abgeben und annehmen
Dieses gemeinsame Ziel sowie die erfolgreiche Kooperation über die Führungsgenerationen hinweg hat die Unternehmensnachfolge bei CARTEC und Beutinger deutlich positiv unterstützt. Schon während der gemeinsamen Jahre haben die beiden Vater-Sohn-Teams viele Weichen für einen möglichst reibungslosen Übergang gestellt, Organisationsstrukturen verändert, Investitionen angestoßen. Trotzdem gilt: Als Seniorchef hat die ältere Generation ein Standing im Unternehmen, das sich die Nachfolgegeneration erst einmal erarbeiten muss – in puncto Leitungs- sowie Entscheiderposition und auch mit Blick auf die Mitarbeiter. „Ich habe das extrem gemerkt, ich hatte damit überhaupt nicht mehr gerechnet!“, so Daniel Fuchs. „Mein Vater und ich hatten fünf Jahre lang einen gemeinsamen Leitungsprozess, bis er aus der Unternehmensführung ausgestiegen ist. Danach war es überraschenderweise – im positiven Sinne – sofort vom Betriebsklima, vom Miteinander etwas anderes, weil die Mitarbeiter wussten, dass ich nun der neue Chef bin. Hast Du ähnliche Erfahrungen gemacht?“
„Am Anfang war das ein wenig schwerer, nach der tatsächlichen Übergabe wurde es leichter“, resümiert Markus Beutinger. „Wie Dein Vater ist auch meiner immer noch als Berater präsent, aber eben nicht mehr der Chef, das musste er lernen. Und ich musste mich als neuer Chef behaupten: Meine Fähigkeiten und meine Kompetenzen als Handwerker standen außer Frage, und auch die als Führungskraft – aber als neuer Chef, als alleiniger Entscheider musste ich mich schon noch beweisen. Da gibt es keinen goldenen Weg. Das ist für jeden Neuland, jeder muss sich individuell dort reinarbeiten.“
In Plüderhausen und in Bad Saulgau hat das sehr gut geklappt, „die Neuen“ sind voll und ganz angekommen in ihren Rollen als Entscheidungsträger – und setzen für den jeweiligen Betriebserfolg auch in Zukunft auf klug durchdachte Investitionen: Neben einem Neu- und Erweiterungsbau hat Markus Beutinger beispielsweise in moderne und zukunftsweisende Tools und Technologien implementiert. So nutzt das Team im Instandsetzungsprozess etwa Tablets, stellt das Unternehmen seine Prozesse auf digitale Lösungen um. Dabei war der Betrieb schon immer seiner Zeit voraus, setzte etwa bereits vor 30 Jahren auf Vorbereitungsplätze mit Absaugung, arbeitet seit vielen Jahren mit Multifunktionsarbeitsplätze – und engagiert sich für Umwelt- und Arbeitsschutz.
2014 erhielt die Beutinger GmbH sogar den Umweltpreis für Unternehmen des Landes Baden-Württemberg. „Wir arbeiten beispielsweise seit Langem mit lösemittelfreien bzw. lösemittelarmen Lackmaterialien, legen Wert auf einen möglichst geschlossenen Produktkreislauf und nutzen ein eigenes Blockheizkraftwerk, das Ressourcen und Ausgaben senkt. Die Idee des eigenen Blockheizkraftwerks ist bei uns im Haus gereift und entwickelt worden. Danach sind wir als Pilotbetrieb gestartet. Mittlerweile sind uns über 30 Betriebe in unserer Region gefolgt. Trotzdem kämpfen auch wir mit steigenden Kosten und dem Fachkräftemangel“, erläutert Markus Beutinger. „Wir müssen unsere Prozesse digitaler und effizienter gestalten, um mit weniger Personal- und Ressourceneinsatz den gleichen bzw. mehr Durchsatz generieren zu können. Den BigBoxBlower von CARTEC in unser Unternehmen zu integrieren, war da eine konsequente Wahl.“
Mehr Prozesssicherheit, mehr Wirtschaftlichkeit: BigBoxBlower
Denn das smarte Tool des Technologieentwicklers sorgt mit seinem integrierten Wirbelstromrotationsverfahren für optimal mattierte, ebenmäßig Oberflächen, und das konturungebunden sowie auch an schwer zugänglichen Stellen. Sehr gute Lackhaftung, erhöhter Korrosionsschutz und ein deutliches Plus an Schnelligkeit, Qualität und Effizienz kommen noch dazu. „Aber was sagen die Mitarbeiter zum neuen automatisierten Kollegen?“, möchte Daniel Fuchs wissen. Am Anfang sei das Team skeptisch gewesen, erzählt Markus Beutinger schmunzelnd, aber das habe sich schnell geändert. „Nachdem sie gesehen haben, wie viel schneller und einfacher die Arbeit mit dem BigBoxBlower ist, wollten alle
damit arbeiten – nach den ersten Arbeitsergebnissen erst recht!“
Denn die Maschine arbeite nicht nur hocheffizient, sondern liefere auch erstklassige Qualität, selbst an Stellen, die per Hand praktisch nicht schleifbar seien. „Die modernen Autos haben typische kleine und ungewöhnliche Optikdetails. Die vielen Ecken, Winkel, Rundungen und Einbuchtungen, die Pkw heute aufweisen, kann man mit konventionellen Schleifprozessen nicht ausreichend bearbeiten. Mit dem BigBoxBlower aber haben wir überall eine 100%ige Haftung, sparen Zeit, Ressourcen, Kosten – das ist spitzenklasse!“
Plus Durchsatz, plus Zusatzgeschäft – BigBoxBlower macht‘s
Und weil bei der Beutinger GmbH im BigBoxBlower alles mattiert wird, was größenmäßig in das Gerät passt, wirkt sich die Arbeit mit dem Mattierungswunder auf den ganzen Betrieb aus: mehr Mattierungs- und Lackierdurchgänge am Tag, mehr Durchsatz insgesamt sowie ein Plus an Zusatzgeschäft, weil das Unternehmen nun Aufträge annehmen kann, die zu Zeiten manueller Schleifprozesse undenkbar gewesen wären. Markus Beutinger: „Aktuell lackieren wir beispielsweise Felgen für einen Landmaschinenhersteller um, haben sogar schon Teile eines Baggers bearbeitet, das war vorher nicht möglich. Jetzt geben wir den
BigBoxBlower nicht mehr her – stattdessen planen wir, für ein weiteres Plus an Wirtschaftlichkeit zusätzlich den WheelDoctor von CARTEC in unsere Prozesse zu implementieren!“
Und haben Daniel Fuchs und Markus Beutinger einen Rat für die Nachfolgegeneration? Sich im Vorfeld gut überlegen, ob man wirklich die Unternehmensnachfolge antreten möchte, und dann mit Herzblut bei der Sache sein, merken beide an. Auf jeden Fall mache das Wirken im eigenen Betrieb sehr viel Spaß, man dürfe das Maß an Verantwortung aber nicht unterschätzen, da sind sich beide Jung-Unternehmer vollkommen einig. „Unseren Familienbetrieb übernommen zu haben, ist für mich nach wie vor ein Privileg. Man muss aber auch im Hinterkopf haben, dass eine Unternehmensführung mit viel Arbeit und privatem Invest verbunden ist, sowohl finanziell als auch zeitlich“, sagt Markus Beutinger. Und Daniel Fuchs ergänzt: „Als Betriebsinhaber arbeite ich deutlich mehr als 40 Stunden in der Woche und trage zudem das volle Risiko für alle betrieblichen Aspekte – da schaltet man abends nicht einfach so ab.“ Man nehme die ganze Freude mit nach Hause, aber auch die Probleme. Schlaflose Nächte und Wochenenden, an denen ein Problem einem nicht aus dem Kopf geht, gehörten einfach dazu, sagen die jungen Unternehmer. Trotzdem: Was anderes machen, das kommt gar nicht infrage – beide Betriebsinhaber sind nämlich mit vollem Einsatz und jeder Menge Herzblut dabei, heute, morgen und in Zukunft.
Das gesamte Gespräch mit Markus Beutinger und Daniel Fuchs kann im Video verfolgt werden, reinschauen lohnt sich!
Die Redation von autoglaser.de 20.04.2024
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Quelle, Text und Bilder: CARTEC Autotechnik Fuchs GmbH