Selbst wenn der Winter vielerorts nur spurenweise Frost, Eis und Schnee brachte, einen gründlichen Frühjahrsputz sollte man seinem Wagen gönnen. Bevor man zur Tat schreitet, sollten einige Utensilien griffbereit in Stellung gebracht werden.
Wichtig: Bei der Reinigung nicht den Kofferraum vergessen. „Gerade hier und insbesondere in der Reserveradmulde sammeln sich schnell Schmutz und oft auch Feuchtigkeit“, erinnert Eberhard Lang von TÜV SÜD. Strahlt der Wagen in frischem Glanz, empfiehlt es sich, nach Lack- und Glasschäden zu fahnden. „Wird man fündig, ist in beiden Fällen eine rasche Ausbesserung wichtig. Sonst muss man mit teuren Folgeschäden rechnen“, schildert Lang seine Erfahrungen. Bei kleineren Lack-Blessuren, etwa Steinschlagschäden helfen Betriebe, die auf die sogenannte Smart-Repair-Technik spezialisiert sind.
In Eigenregie kann man die Innenreinigung seines Fahrzeugs vornehmen. Bevor man zur Tat schreitet, sollten einige Utensilien griffbereit in Stellung gebracht werden. Gebraucht werden Glasreiniger, Polsterschaum, eventuell Lederpflegeschaum, Kunststoffpflegemittel, Fleckenwasser, ein Schwamm, Bürsten, Zahnbürste für kleine Ecken und Winkel sowie ein Microfasertuch und ein Staubsauger. „An Waschanlagen oder Tankstellen haben diese oftmals eine größere Saugkraft, Hausgeräte indes verschiedene Düsen“, schildert der TÜV SÜD-Fachmann seine Erfahrungen und legt zwei Profitipps zur Putzaktion nach. Wer Tierhaaren mit Wasser zu Leibe rückt, erreicht lediglich, dass die Fellreste ins Polster einziehen. Hier helfen erfahrungsgemäß nur Flusenbürsten, ein starker Staubsauger und eine Bürste. Den berüchtigten Kaugummi auf Polstern oder dem Teppich bekämpft man zunächst mit einem Kältespray, bevor man ihn vorsichtig aus den Fasern bricht.
Haben Polsterungen oder Sitzbezüge den Winter über Verschmutzungen abbekommen, rät Lang „zu einem Blick in die Bedienungsanleitung. Stoff oder Leder erfordern unterschiedliche Reinigungsmittel. Um Kunststoffteile auf Hochglanz zu polieren oder matte Oberflächen aufzufrischen, bietet der Handel unzählige Hilfsmittelchen zum Kauf an. Für welches man sich entscheidet, ist nicht allein eine Frage des Geschmacks und des Preises. „Es empfiehlt sich, zu Markenprodukten zu greifen“, gibt Lang zu bedenken. Auf Glanzsprays sollte man besser verzichten, denn die machen Flächen rutschig. Am Lenkrad oder an den Pedalen kann das sogar fatale Folgen haben. Bei der Pflege der Instrumententafel sowie den Oberflächen der Airbagmodule sollte man keine lösungsmittelhaltigen Reiniger verwenden. Sie können das Material und die Sollbruchstellen des Airbags angreifen, porös machen und irreparabel beschädigen. Und: „Grundsätzlich gilt, Haushaltsreiniger oder Geschirrspülmittel sind bei der Fahrzeuginnenreinigung tabu“, rät der Fachmann.
Die Außenwäsche nach dem Winter sollte aus mehreren Gründen in einer Waschstraße stattfinden. „Deren wichtigster Vorteil ist ihr geschlossener Wasserkreislauf. So wird die Umwelt nicht durch Putzmittel belastet“, erläutert Lang. Außerdem könne man bei der Handwäsche vor der Haustür den Lack beschädigen, da sich in Schwämmen und Bürsten oftmals kleine Steinchen festsetzten. Zudem rät der TÜV SÜD-Fachmann dringend zu einer Unterbodenwäsche, weil sich inmitten von Salzresten und Schmutz gerne Rostnester bilden. Auch der Motorraum kann unter der winterlichen Witterung gelitten haben. Eine Motorwäsche sollte man aber besser einem Fachmann anvertrauen. „Wer selbst mit dem Hochdruckreiniger im Motorraum herumhantiert, riskiert Schäden an der Fahrzeugelektronik“, warnt Lang.
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